Gemeindeleben - Lebendige Gemeinde
Herzlich Willkommen Familie Süßmitt!
Am 4. August 2024 fand der Einführungsgottesdienst statt. Für alle Anwesenden war es ein gelungener Anfang. Selbst das Wetter meinte es gut mit uns. Am Nachmittag zur anschließenden Grußstunde und dem geselligen Kaffeetrinken schien die Sonne. Und das, obwohl es Mittag und danach am Abend ganz schön reg- nete! Die vielen guten Wünsche und Dankesworte für die Aktiven in der Vakanzzeit sollen Mut geben für die Zukunft – mit Zuversicht für den Weg der Philippusgemeinde im Kirchgemeindebund Oberelbe Pirna. Das war auch im erweiterten Sinn Thema der Predigt: Welchen Weg gehen wir um welches Ziel zu verfolgen? Der sogenannte ,Israelsonntag, erinnerte zuerst an unsere gemeinsame Herkunft. Aber unabhängig von den Wurzeln, von Abstammung, von Hautfarbe, vom Glauben und sonstigen Unterschieden zwischen den Menschen sollte der friedliche Weg nebeneinander und miteinander für alle die Lebensmaxime sein! Für uns Christen zum Ziel Nächstenliebe. Dafür die folgenden Zeilen, in altbewährter Art gereimt – durch meinen Vater vorgedacht, für Familie Süßmitt in Lohmen neu verfasst:
Lasst Euch voll Offenheit erwarten,
was es im einzelnen Euch bringt;
Ihr sollt mit großer Hoffnung starten,
dass vieles Gute Euch gelingt!
Traut Euch an alte Freunde zu denken
bei Höhenflügen und in Not,
Sucht Zeit sie Eurem Nächsten zu schenken,
die wichtig ist wie ́s täglich Brot!
Lasst die Gebete und Gedanken
sich weit und frei und hell entfalten;
trotz mancher Ängste, mancher Schranken,
lässt oftmals Freude sich gestalten!
Lasst uns in manchen Dunkelheiten
die rechte Lichtspur nicht verlieren,
die uns auch in den finster ́n Zeiten
zu neuem Mut mög ́ motivieren!
Lasst `Tätigwerden` oder `Ruh ́n`
in rechten Maßen uns bewegen
damit das `Wollen` und das `Tun`
uns selbst und andern bringe Segen!
Diethelm Beyrich
Pfingstmontag 2024
Pfingsten – Fest der Ausgießung des heiligen Geistes! Das ist wohl das am Schwersten zu verstehende Fest der Christenheit. Vielleicht ist es eher als Geburtstag der Kirche bekannt.Der heilige Geist – noch viel weniger greifbar als Gott oder Jesus Christus. Welche Wirkung oder Bedeutung hat er heute? In der jetzigen durch Kriege und Konflikte angespannten Zeit ist es besonders schwierig an den heiligen Geist zu glauben. Brigitte Schleinitz sprach am Pfingstsonntag von Trostlosigkeit. Aber auch wenn es schwer ist Hoffnung zu finden, sie zeigte uns, dass es möglich ist. Am Pfingstmontag bei gutem Wetter, sich voll entfaltender Natur und vielen Besuchern im Schlosspark Graupa zum regionalen Gottesdienst predigte Superintendantin Brigitte Lammert über das WIE diese Hoffnung zu finden ist. Einerseits: »sich nicht von trügerischen Würfeln verführen« zu lassen, andererseits: durch »Demut, Sanftmut und Geduld« friedlich ein Leben miteinander zu führen. Einigkeit und Vergebung sind Schlüssel dazu. Und: jeder hat Begabungen und Fähigkeiten, die zum Mitwirken am großen Ziel Frieden auf allen Ebenen beitragen können. Das waren Worte, die ein kleines Stück Verständnis für das große Pfingstthema ermöglichten. Drumherum wurde viel gesungen, von Bläsern vortrefflich umrahmt, und die Kinder waren am Ende immer noch beim Spielen und haben sicher gedacht: »Was, schon vorbei?«
Diethelm Beyrich
Leitlinien der Evangelisch-Lutherischen Philippuskirchgemeinde Lohmen
zur Bewahrung der Schöpfung und zum Schutz unserer natürlichen Umwelt
»Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und macht sie euch untertan und herrscht über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht« – diese Übersetzung des Schöpfungsberichts aus 1. Mose 1,28 verleitete Generationen von Menschen dazu, der Erde mehr zu entnehmen, als sie neu zu bilden in der Lage ist. In unserer unmittelbaren Umgebung und weltweit nehmen wir eine fortschrei- tende Zerstörung natürlicher Lebensräume, das Aussterben von Tier- und Pflanzenarten und die Folgen des Klimawandels wahr. Maßgebliche Ursachen sind der Ressourcenverbrauch und CO 2 -Emissionen der modernen Konsumund Industriegesellschaft. Auch unsere Kirchgemeinde hat daran Anteil. Die Lebensgrundlagen von Pflanzen, Tieren und Menschen werden gerade auch im globalen Süden verschlechtert und zerstört, wo Ressourcen zur Milderung der Auswirkungen der Klimaänderung noch stärker fehlen als bei uns. In diesem Sinn richtet sich die Schöpfungsverantwortung auf die Umweltbedingungen in aller Welt und verlangt damit auch ein Eintreten für die Gerechtigkeit zwischen den Völkern. Wie jede Generation stehen wir in der Verantwortung, unseren Nachkommen eine Umwelt zu hinterlassen, die ihnen keine schlechteren Lebensmöglichkeiten bietet, als sie uns geschenkt wurden. Wir wollen uns die heutige Fassung von 1. Mose 1,28 zu Eigen machen:
»Seid fruchtbar und vermehrt euch! Füllt die ganze Erde und nehmt sie in Besitz! Ich setze euch über die Fische im Meer, die Vögel in der Luft und alle Tiere, die auf der Erde leben, und vertraue sie eurer Fürsorge an!« Als Kirchgemeinde wollen wir diese Verantwortung für den Erhalt der uns anvertrauten Schöpfung wahrnehmen. Wir begreifen die Frage »Wie hältst du ́s mit der Natur?« nicht nur als pragmatische, sondern auch als geistliche Frage, denn Gott stellt uns in die Welt, »sie zu bebauen und zu bewahren« (1. Mose 2,15).
Wir wollen zeigen, dass ein gutes Leben in »Glaube, Hoffnung und Liebe« (1. Kor. 13,13) möglich ist, und damit eine gesellschaftsfähige Alternative zum Streben nach materiellem Reichtum und Wachstumszwang bieten.
Um dieses Ziel zu erreichen, geben wir, die Evangelisch-Lutherische Philippuskirchgemeinde Lohmen, uns folgende Leitlinien:
• Wir nehmen den eigenen Umweltverbrauch in den Blick und wollen Ressourcen verantwortungsvoll nutzen. Als Grundlage dafür dokumentieren und überprüfen wir jährlich die Umweltauswirkungen unseres Handelns mit dem Ziel einer stetigen Verbesserung. Als Kirchgemeindebund unterstützen wir in allen Handlungsfeldern das Ziel unserer Landeskirche, bis 2035 die Klimaneutralität zu erreichen, indem wir auch uns selbst dieses Ziel stellen. • Wir vermeiden und verringern Belastungen und Gefahren für unsere natürliche Umwelt kontinuierlich durch Anpassung unseres Verhaltens, kritische Prüfung unseres Konsums und den Einsatz von technischen Geräten, Verfahren und Materialien mit möglichst ge- ringem Umweltverbrauch.
• Wir bevorzugen fair gehandelte, regionale und umweltfreundliche Güter und Dienst- leistungen, möglichst von Anbietern aus unserer nahen Umgebung.
• Wir wählen unsere Geschäftspartner vorrangig nach ökologischen und sozialen Kriterien aus (gemäß den Richtlinien für den Erwerb von Waren und Inanspruchnahme von Dienstleistungen nach ökologischen und sozialen Gesichtspunkten der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsen, Mai 2018).
• Wir thematisieren Schöpfungsverantwortung, Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit als Ausdruck gelebten Glaubens in allen Bereichen des Gemeindelebens.
• Wir richten unsere Aktivitäten an den Maß- stäben für die Umweltzertifizierung »Grüner Hahn« aus und berichten regelmäßig, mindestens jährlich über unsere Erfahrungen und Entscheidungen in den Themenfeldern soziale Gerechtigkeit, Schöpfungsbewahrung und Nachhaltigkeit.
• Wir suchen die Vernetzung mit anderen Akteuren und das Gespräch mit der Öffentlichkeit. Anregungen und Kritik berücksichtigen wir in unserem Handeln.
Die Anwendung dieser Leitlinien erfordert ein gemeinschaftliches Zusammenwirken von Kirchgemeindeleitung, Mitarbeitenden und Gemeindegliedern. Auf diesem Weg wollen wir aufeinander hören, unsere Bemühungen gegenseitig wertschätzen und Geduld üben. Wir wissen uns getragen im Glauben daran, dass Gott »einen neuen Himmel und eine neue Erde« für uns bereithält (Offb. 21,1) und sehen zugleich einen Auftrag in unserer ak- tuellen Situation darin, »der Stadt Bestes« (Jer. 29, 7) zu suchen.
Nach Vorarbeit und Vorschlag des Umweltkreises und »anders Wachsen – Pirna« vom Kirchenvorstand als verbindliche Leitlinie beschlossen am 07. Juni 2023